Methodik im Kinderskiunterricht

Fast jeder Skiläufer war zu Beginn seiner „Karriere“ in einer Skischule. Und das auch nicht ohne Grund. Zwar lässt sich beim Skilaufen auch Vieles durch Zuschauen und Nachmachen erlernen, aber eben nicht alles. Eine methodischer Aufbau von Übungen, wie es in einer professionellen Skischule gemacht wird, führt eindeutig schneller zum Lernerfolg.

So ist es auch beim Skiunterricht mit Kindern. Viele Skischulen nehmen Kinder bereits im Alter von 3-4 Jahren auf. Es ist dann mehr ein Skikindergarten, in dem die Kinder spielerisch mit dem Element Schnee und der Skiausrüstung vertraut gemacht werden. Für die ganz Kleinen reichen dann auch 1-2 Stunden pro Tag. Mehr Input in so kurzer Zeit können kleine Kinder in diesem Alter gar nicht aufnehmen und verarbeiten. 

Was können Eltern tun?

  • Eltern sollten Kindern bereits im Voraus auf die kommende Situation vorbereiten. Erzählt Euren Kindern, was sie erwartet und wie der Unterricht in etwa ablaufen wird.
  • In der Skischule angekommen, ist es wichtig, dass ihr Euch genügend Zeit zur Verabschiedung mit den Kindern nehmt. Und ja, es werden Tränen fließen!
  • Ganz wichtig: Bitte erzwingt es nicht. Es kann sein, dass Euer Kind einfach noch nicht so weit ist.
  • Stärkt das Selbstvertrauen Eurer Kinder. Lobt es, und wiederholt die Übungen, die Euer Kind gut kann, nach dem Skiunterricht noch einmal.
  • Fahrt viel Ski mit Euren Kindern 😉

Methodik

Ich selbst habe die besten Erfahrungen mit der Start – Weg – Ziel Methodik des Deutschen Skilehrerverbandes (DSLV) gemacht. Dabei wird der Ist-Zustand (Start) analysiert und ein Ziel für den Skiunterricht bzw. die Unterrichtseinheit definiert.

Bei den 3-5 jährigen ist z. B. der erste Umgang mit der Skiausrüstung (Ski, Schuhe, Helm) und der Materie Schnee der Start. Ziel ist in diesem Fall, dass die Kleinen den sicheren Umgang mit der Skiausrüstung kennenlernen und sich sich motorisch dem Alter entsprechend auf dem Ski bewegen können. Der Weg zum Ziel führt über Übungen zur Alltagsmotorik auf Ski, also  laufen, gleiten, gehen, springen. Dazu sollte der Skiunterricht mit fantasievollen Geschichten gestaltet werden.

Wichtig ist dabei eine altersgerechte Ansprache des Skilehrers, der Übungen in Geschichten und Bildern vermittelt. Ansprachen wie „Beim Bremsen musst du die Ski mehr aufkanten“ werden nicht zum Erfolg führen. Als Eltern könnt ihr darauf achten, ob der Skilehrer sich den Kindern gegenüber altersgerecht verhält.

Empfehlung

Wer mehr über die Methodik im Kinderskiunterricht erfahten möchte, dem kann ich das Nachschlagewerk „Methodik: Kinder“ aus der Reihe „Besser Unterrichten“ vom Deutschen Skilehrerverband (DSLV) empfehlen. Es bietet Methodiken und Aufgaben für Kinder im Alter von 3-9 Jahren über die Lernebenen grün, blau, rot und schwarz und wurde von absoluten Profis mit langjähriger Erfahrung im Skiunterricht und mit eigenen Kinderskischulen geschrieben.

 

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Vater von zwei Töchtern, verheiratet, begeisterter Skifahrer, Skilehrer und Dolomiten-Fan. Meine Beiträge beziehen sich auf über 10 Jahre Erfahrung aus dem Skilehrwesen und aus eigener Erfahrung mit meiner größeren Tochter.

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